Umwelt und Klima - was ist gut für Gadebusch

Greta Thonberg vor dem Europäischen Parlament (Foto: EU, gefunden bei Wikipedia)
Greta Thonberg vor dem Europäischen Parlament (Foto: EU, gefunden bei Wikipedia)

Nicht erst seit Greta Thunberg ist allen bekannt, dass die Menschheit dabei ist, die Umwelt zu zerstören und das Klima so zu verändern, dass spätestens unsere Kinder definitiv Angst vor der Zukunft haben müssen. Vieles ist schon nicht mehr reparabel, mancher negative Prozess lässt sich nur noch verlangsamen. Ich kann die Wutrede von Greta Thonberg vor der UNO im September 2019 total nachvollziehen, auch wenn Ton und Wortwahl der Ton nicht für alle akzeptabel waren. Und ich hoffe, dass nicht nur die Generation von Greta Thonberg noch oft und vor allem erfolgreich auf die Straße geht, um uns alle wach zu rütteln. Die Diskussion über Schule schwänzen usw. halte ich angesichts der Wichtigkeit des Themas und der Ignoranz dieser Problematik von ganz, ganz vielen Leute für überflüssig. Jeder einzelne kann und muss entsprechend seiner Möglichkeiten dazu beitragen, unsere Umwelt zu schonen und damit auch etwas für unser Klima zu tun. Und das kann und muss gemeinsam mit den Bürgern geschehen und auch sinnvoll sein. Die folgenden Seiten und Artikel beschäftigen sich ganz konkret mit Gadebusch und seiner Umgebung und was wir hier tun können!

H.Meyer

Klimabeirat der Stadt Gadebusch

Der Klimabeirat tagt regelmäßig ca. alle 8 Wochen im Rathaus der Stadt. Bis Ende 2021 war Dr. Thiess Vorsitzender. Auf der Sitzung am 13. Januar 2022 hat Robert Tiedt aus unserer Bürgergemeinschaft den Vorsitz übernommen. Teilnehmen kann jeder, der sich für dieses Thema interessiert. Die Termine werden ab sofort auf unserer Seite (HIER)  veröffentlicht.

Da uns dieses Thema so wichtig ist, werden wir demnächst (ab März 2022) eine extra Seite über die Arbeit des Klimabeirats der Stadt Gadebusch gestalten!

Windkraftwerke um Gadebusch

Bekanntlich sind um Gadebusch in der Nähe von Wakenstädt Windmühlen geplant. Bauanträge sind bereits gestellt. HIER lesen sie mehr. Die folgende Tabelle fasst unsere Meinung zusammen:

Thesen Realität
Windräder sind gut, da keine Rohstoffe verbrannt werden und keine Klimabelastung entsteht.  Ja, deshalb sind wir auch für Windräder als wesentliche Ergänzung der Energiegewinnung.
Windräder sind umweltschonend. Jein, nur wenn die Herstellung umweltneutral und die spätere ebenfalls umweltneutrale Entsorgung gewährleistet sind, und wenn die Umwelt, insbesondere Menschen und Tiere nicht belästigt werden!
Windräder und Sonnenenergiekraftwerke sind nachhaltig und können Atom- und Wärmekraftwerke ersetzen.

Nein, bei Flaute oder Starkwind liefern Windräder keinen Strom (Mehrfach in ganz Deutschland passiert)  und Sonnenenergie steht nachts nicht  zur Verfügung. Es gibt noch keine effektiven Speichermöglichkeiten und bzgl. der Leitungen in den industriellen Süden Deutschlands sind noch in er Planung (Wenn überhaupt!).
Übrigens: Bislang bekommen die Windmüller eine feste Vergütung für ihren Strom, unabhängig von der Nachfrage. Für den Betreiber fehlt damit jeglicher Anreiz, direkt in Speichertechnik zu investieren.

Windenergie kann Mecklenburgs Anteil an der Energieerzeugung Deutschlands erhöhen. Nein, dazu müsste es Stromleitungen in den Süden Deutschlands geben, wo mehr Strom gebraucht wird. Diese sind noch nicht einmal fertig geplant. U.a. aufgrund von Bürgerprotesten ist eine Fertigstellung kurzfristig sehr  unwahrscheinlich.
Windenergie ist konkurrenzfähig, da der Wind kostenlos ist.

Nein, Windenergie wird seit 20 Jahren mit Steuergeldern (jetzt Erneuerbare-Energien-Gesetz – EEG) gefördert und ein Ende der Förderung ist nicht in Sicht. Mecklenburg-Vorpommern hat die höchsten Strompreise in Deutschland und Deutschland hat nach Dänemark die zweithöchsten Strompreise in Europa!

Übrigens: Für die Windmühlen um Pätrow / Passow gibt es demnächst keine Fördermittel mehr. Es fließt dann kein Gewinn mehr. Was passiert dann?

Windenergie ist gut für die Industrie Mecklenburgs und bietet wirtschaftliche Chancen in ländlichen und strukturschwachen Regionen. Jein, Mecklenburger Unternehmen sind an der Produktion von Windenergieanlagen beteiligt, aber selten am dauerhaften Betrieb (z.B. Schönberg: ein bayrisches Unternehmen). Die Tourismusbranche, sehr wichtig für Mecklenburg, ist gegen Windräder!
In Mecklenburg-Vorpommern gilt das Bürger- und Gemeindebeteiligungsgesetz – die Kommunen und Bürger haben was von der Windenergie.

Jein, bisher (Stand Februar 2020) ist es nur in Schönberg zur Beteiligung im Sinne des seit 2016 geltenden Gesetzes gekommen. Die Betreiber von Windrädern klagen aktuell gegen das Gesetz und bis jetzt (Stand 11/2020) konnten sie sich immer durchsetzen.

Was unsere neue Ampelregierung diesbezüglich vorhat, werden wir demnächst (1. Halbjahr 22?) sehen.

Windräder sind nach Gutachten nicht gesundheitsschädigend. Nein, laut anderer Gutachten und den Erfahrungen Betroffener können Dauerlärm, Blinken, Infraschall zu Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Kreislaufproblemen und Angstzuständen der Betroffenen führen.
Der Prozess der Auswahl der Windeignungsgebiete ist demokratisch. Nein, der entscheidende "Regionale Planungsverband Westmecklenburg" (RPW) ist nicht demokratisch gewählt, er besteht aus Vertretern der Kreise LUP (16 Mitglieder), NWM (10) und zusätzlich noch Vertreter der Städte Schwerin (10), Wismar (5), Parchim(2), Ludwigslust (2), Hagenow(2) und Grevesmühlen(2), in deren Bereich bestimmt keine Windräder stehen. Die Kriterien der Gebiete für Windräder werden durch den RPW bestimmt und ggf. auch geändert, der Bürger darf nur nach dessen Kriterien urteilen. Kommunen erhalten keine Mitbestimmung, obwohl sie es sind, die betroffen sind.
Wir dürfen nicht gegen den Windpark Wakenstädt sein, weil wir dann  keine Fördermittel für unser Schloss bekommen! 1. Wenn hinter dem Schloss 7 oder mehr Windkraftanlagen mit einer Höhe von ca. 240 m stehen, also ähnlich hoch wie der Turm des Senders Schwerin (ca. 270 m) neben dem Schweriner Fernsehturm, dann verliert unser Schloss wesentlich an Schönheit und Bedeutung.
2. Für gute Politiker sollte es diese Abhängigkeit nicht geben! Und es ist nicht einzusehen, warum wir auf unsere demokratischen Grundrechte verzichten sollen, wenn wir für ein Gebäude des nationalen Kulturerbes Fördermittel brauchen.

Es ist also noch einiges zu tun, damit Windmühlen eine echte Alternative zur herkömmlichen Energiegewinnung werden können.